Überzeugungstäter
Beim EU-Wahlkampf gegen den eigenen Spitzenkandidaten will FP-Nationaldichter Andreas Mölzer die „Tiefwurzler“ und „Überzeugungstäter“ gewinnen. Dürfte kein Problem werden. Mölzer: Wie gfallt da des? „Vom At-lan-tik zum Ural – seh ich al-les na-tio-nal!“ Stadler: Nicht schlecht, an sich. Aber der Russe ghört ja gar nicht dazu. Mölzer: Den krieg ma a no. Spät, aber doch, höhö! Stadler: Und wie findest den: „Wer sich nicht gegen Brüssel wehrt, der ist undeutsch und entehrt!“ Mölzer: Der hatscht ein bissl. Stadler: Is vom Scrinzi. Mölzer: Hat a schon amol schärfer gschossen. Is sein Attest über den Feind eigentlich bald fertig? Stadler: Ja. Die Diagnose lautet: „Patient Hans Kronberger ist besinnungslos gesinnungslos.“ Mölzer: Des wird unsere Tiefwurzler freuen, die brauchen schließlich wissenschaftlich wasserdichte Fakten. Net nur in der Geschichtsschreibung. Stadler: Apropos – wir sind uns einig, was deine erste Rede im EU-Parlament angeht? Mölzer: Ein Mann, ein Wort! I verlang eine Entschuldigung von den Polen, weil sie den Zweiten Weltkrieg angefangen, und von den Tschechen, weil sie ihn no immer net beendet haben. Stadler: Sehr gut. Dann kommen die Anträge zur Umbenennung des Plenarsaals in „Walhalla“, zur neuen Europahymne „Hojotoho“ vom Wagner … Mölzer: Zuerst muss i aber amol drin sein. Stadler: Des schaff ma do mit rechts! Wenn alle Kameraden wählen gehen, sind die paar Vorzugsstimmen ein Klacks! Mölzer: Außer wir kriegen net zehn, sondern wieder zwanzg Prozent oder so. Stadler: Gott behüt’! Aus profil 22/04 Brennus | Gschichtln
|